SG Saulheim verkauft sich tapfer
Von Claus Rosenberg
OBERLIGA Beim 27:30 im Derby gegen die HSG Worms geht es bisweilen härter zur Sache, als den Beteiligten lieb ist
SAULHEIM - Die spielentscheidende Szene ereignete sich in der 36. Minute. Die SG Saulheim hätte zum 16:16 ausgleichen können. Doch Sascha Gieger, der Torhüter der HSG Worms, parierte den Ball. Danach zog seine Mannschaft auf 20:15 (41.) davon. Damit war das Rheinhessenderby der Oberliga entschieden. Am Ende stand es 30:27 (14:11).
Warum die Begegnung eben in diesen fünf Minuten aus den Fugen geriet, konnte sich keiner so recht erklären. Fakt jedenfalls war: Der Saulheimer Julius Werber schied nach einem groben Foulspiel von Fabian Markert verletzt aus, der Wormser wegen der dafür folgenden Roten Karte. Im Anschluss kochten die Emotionen hoch - auf den fast voll besetzten Rängen, aber auch auf dem Spielfeld. Es brauchte einige Augenblicke, bis sich die Gemüter beruhigt hatten. Und das in einem Spiel, in dem es sportlich um gar nichts mehr ging, wie HSG-Leitwolf Dennis Markert verständnislos ob der Härte feststellte: „Für uns geht es nicht mehr wesentlich nach oben, für Saulheim nicht mehr entscheidend nach unten.“
Ein paar Meter weiter kühlte Julius Werber sein Veilchen. Es wird ihn noch einige Tage an die Kollision mit Fabian Reichelts Faust erinnern. Ob ihn die gezielt traf oder ob es nur eine unglückliche Aktion war, darüber schieden sich die Geister. HSG-Coach Gerd Zimmermann lamentierte erst gar nicht drüber, sondern suchte sportlich fair Werber auf und entschuldigte sich für das Malheur. Später kommentierte er gegenüber dieser Zeitung: „In dem Spiel hat jeder einstecken müssen. Handball ist ein harter Sport.“
zum Artikel: SG Saulheim verkauft sich tapfer (Allgemeine Zeitung, 26.03.2017)